Südafrika

Khayelisha Care Projekt (KCP)

Khayelisha Care Projekt (KCP)

Südafrika hat weltweit die höchste HIV/AIDS-Rate und liegt auch mit der Kriminalität an führender Position. Daraus folgt, dass viele Menschen sterben und ihre Kinder verwaist zurücklassen. Einige dieser Kinder werden durch eine Großmutter, eine Tante oder ältere Geschwister notdürftig versorgt. Andere haben wiederum weder Versorgung noch Unterkunft und sind dringend auf Hilfe von außen angewiesen.

Im Jahre 2001 startete die Rock of Life Kirche in Tugela Ferry, Südafrika, ein Projekt, um viele der mittellosen Kinder im Msinga-Bezirk von KwaZulu-Natal zu unterstützen. Anfangs wurde es das Arche-Projekt und später Khayelisha Care Project (KCP) genannt. 2003 Jahr konnte Msinga e.V. die Errichtung eines Hilfezentrums unterstützen, um Pflege, Betreuung und Unterstützung für hilfsbedürftige Kinder bereitzustellen.

Durch Zuschüsse von Global Funds (Organisation, welche gegen HIV, TB und Malaria kämpft) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) errichtete Khayelisha unter anderem eine Palliativstation für Kinder, die unter lebensbedrohlichen und lebensverkürzenden Bedingungen leben. Drei Häuser wurden gebaut für Kinder mit schwerwiegenden körperlichen, emotionalen und sozialen Herausforderungen sowie ein umfassendes Versorgungs- und Unterstützungsprogramm entwickelt für mittellose Kinder und deren Bezugspersonen im Msinga-Bezirk. Dieses wird von hingebungsvollen und fähigen Kindersozialarbeiterinnen durchgeführt wird.

 

Dieses Versorgungs- und Unterstützungsprogramm beinhaltet:

  • Essensversorgung: Dringende Unterstützung durch Lebensmittelpakete (ungefähr 200 Familien erhalten monatlich solch ein Paket mit überwiegend trockenen Lebensmitteln wie z.B. Maismehl und Hilfe, mit welcher sie lernen können, selbst einen Garten anzulegen.
  • Gesundheitliche Unterstützung: Wir bringen Familien eine gesunde Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise und die Wichtigkeit der Hygiene näher. Dabei ist das Ziel, die Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu vermeiden. Gleichermaßen zeigen wir ihnen, wie sie Anzeichen der Unterernährung sowie Symptome anderer Krankheiten erkennen, insbesondere die von Tuberkulose und HIV. Sobald Anzeichen von Krankheiten bemerkt werden, begleiten wir sie zu örtlichen Kliniken und Krankenhäusern und unterstützen sie auch danach dabei, ihre Behandlung durchzuführen.
  • Soziale Sicherheitsunterstützung: KCP erleichtert den Zugang zu sozialen Zuschüssen, gesundheitlicher Versorgung und anderen Dienstleistungen, die vom Staat gewährleistet werden. Sie unterstützen bei der Erkennung der Notwendigkeit, einem Kind aus unzumutbaren Lebensumständen eine alternative Unterbringung zu ermöglichen.
  • Palliativ-Versorgungs-Zentrum: Seit 2007 bietet das Zentrum Palliativunterstützung für chronisch kranke Kinder an sowie allgemeine gesundheitliche Unterstützung für Kinder mit weniger ernsthaft gesundheitlichen Problemen.
  • Reichweite der Kommune: 10 Kindersozialarbeiterinnen, die aus dieser Kommune kommen, unterstützen ungefähr 400-500 bedürftige Kinder und ihre Familien in verschiedenen Bereichen. Diese Sozialarbeiterinnen führen auch Präventionsprogramme in örtlichen Schulen und Vorschulen durch, um diese Kinder davor zu schützen, in sexuelle Ausbeutung oder Versklavung zu fallen.
  • Reach4Life Programm: Dieses Programm bringt Teenager- und Erwachsenengruppen in der Kommune zusammen und bietet diesen eine biblische Basis für Lebensfragen und Charakterentwicklung.
  • HIV-Prävention: Das HIV-Präventionsprogramm hilft Kindern und Jugendlichen, positive Ziele für ihre Zukunft zu setzen und negative Verhaltensmuster zu erkennen, wie z.B. verfrühte sexuelle Aktivität, welche ihre Zukunft gefährden könnte. Des weiteren beinhaltet es das Näherbringen von Werten, die Unterstützung der Kommunikationsfähigkeit und die Auswahl von mindestens einem Erwachsenen, der für sie eine Unterstützungs- und Vorbildfunktion hat. Für die Jüngeren gibt es das "Be Safe!"-Programm, bei welchem ihnen potentielle gefährliche Situationen bewusst gemacht werden und  ihnen dann der Umgang mit diesen erläutert wird. Insbesondere geht es dabei um körperlichen und sexuellen Missbrauch.
  • Unterstützungsgruppen: Das "You can take charge!"-Programm (übersetzt: Du kannst Verantwortung übernehmen!) unterrichtet jugendliche Mädchen und junge Frauen, wie sie sich Ziele für ihr Leben setzen und was sie dafür tun müssen, um diese auch zu erreichen. Es beinhaltet insbesondere das Näherbringen von guten und richtigen Entscheidungen rund um Sexualität und Beziehung, welche weder ihre Gesundheit noch ihre Zukunft gefährden könnten. Es gibt "schwangere Jugendliche"-Unterstützungsgruppen, welche in "junge Mütter"- und "junge Väter"-Programme münden, sobald die Mädchen entbunden haben. Ein starker Fokus liegt darauf, diese Mädchen wieder zurück in die Schule zu bringen, damit sie ihren Schulabschluss machen können. Ein anderer Schwerpunkt ist, trotz der Herausforderung, dass sie Vater und Mutter geworden sind, bevor sie auf emotionaler sowie auf sozialer Ebene bereit dazu waren, eine Generation von engagierten und verantwortungsbewussten Eltern zu fördern.                                                                
  • Trainingseinheiten: Ein "Elterntrainingsprogramm" über 8 Einheiten rüstet schwangere Mütter, Mütter, Großmütter, Tanten und  Geschwister dafür aus, bei der Erziehung der Kinder ein engagiertes und verantwortungsbewusstes Elternteil zu sein. Das kürzere "You can do it!"-Programm rüstet Eltern dafür aus, den Kindern in ihrer Obhut eine auf Werten basierende, sexuelle Erziehung zu vermitteln. Außerdem bilden wir Kommunen-Mitglieder dafür aus, in Unterstützungsgruppen sowie bei Trainingseinheiten als Moderator zu agieren.
  • Geistliche/emotionale Unterstützung: Während unserer Zusammenarbeit mit Waisen und deren Familien nehmen wir uns Zeit, ihnen Gott näherzubringen, der unser Helfer in jeglicher Situation ist. Wir bieten Trauerbegleitung, Seelsorge und Anteilnahme beim Gedenken an, sofern Bedarf bei den Kindern und deren Familien besteht.                                                               

Seit dem Jahre 2016, in dem die letzten Zuschüsse von Global Funds kamen, hat Msinga e.V. zusammen mit anderen Organisationen eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Arbeit im Khayelisha Care Project mit all ihren Gebäuden, den Sozialarbeiterinnen und ihren Projekten zu finanzieren und dadurch am Laufen zu halten.

Sie können ein Teil der KCP-Arbeit sein, indem Sie diese regelmäßig oder bei einzelnen Projekten unterstützen. Ganz herzlichen Dank!

Patenschaften

Wir unterstützen neben den Kindern, die im Zentrum von KCP leben, auch Kinder, die noch mit ihren Familien oder Verwandten leben. Diese Unterstützung erfolgt über Patenschaften, bei welcher deutsche Pateneltern den Unterhalt der bedürftigen Kinder finanzieren (Schulgeld, Schulkleidung, sonstige schulbezogene Ausgaben, Essen, usw.).

Zurzeit werden etwa  40 Kinder durch eine Patenschaft unterstützt, jedoch benötigen noch viele weitere Kinder unsere und Ihre Unterstützung. Unter Leitung von Elzeth Malherbe und Willana Pretorius vom Khayelisha Care Project betreut ein erfahrenes Team die Kinder und sorgt dafür, dass sie erhalten, was sie benötigen.

Hebron Projekt

Ergänzend zum Khayelisha Care Project (KCP) wurde durch einen Zuschuss von Global Funds in der Nähe von Tugela Ferry ein Kinderdorf errichtet. Dort wohnen Waisen für längere Zeit in familienähnlichen Hausgemeinschaften. Auf dem  15,6 ha großen Areal gibt es einen Spielplatz sowie einige Flächen, die für den Gemüseanbau und die Hühnerhaltung genutzt werden. Diese Projekte unterstützt Msinga e.V. zusammen mit Organisationen aus Südafrika, der USA und einigen anderen Ländern.

Durch das Ausscheiden der Zuschüsse von Global Funds im März 2016 sind der Msinga e.V. sowie die anderen Unterstützer herausgefordert, weiterhin ausreichende Unterstützung zu gewährleisten. Aufgrund von langer Dürre trocknete die Wasserressource aus, auf die das Kinderdorf angewiesen ist. Wir danken Gott für die Hilfe, die wir erhalten haben durch Unterstützung und Installation von Wasserpumpen und Wasserreinigung, so dass unser Kinderdorf Wasser zur Verfügung hat.

Lobethal-Schule

Debbie Moll (Rektorin): Im Jahr 1993 wurde die Lobethal-Schule als Antwort auf viele Anfragen von  Gemeindemitgliedern in Tugela Ferry gegründet. Obwohl sie auf die Mitglieder der Rock of Life Kirche beschränkt war, ist sie nun auch für andere Kirchen in Tugela Ferry offen. Die Schule wächst schnell und wird im Jahr 2018 350 Schüler haben. Wir sehen dies als eine besondere Gelegenheit, in das Leben vieler Kinder in unserer Region zu investieren.

Die Schule ist auf 2 Orte verteilt: Eine für Klasse 4-12, und die andere von der Vorschule bis Klasse 3. Der alte Ort ist auf dem Grund und Boden der Rock of Life Kirche in Tugela Ferry. Dort gibt es wenig Möglichkeit zu expandieren oder Sportplätze zu haben. Am neuen Ort, wo unsere Verwaltung sein wird, hat es viel Platz. Wir sind in der Phase, dieses große Grundstück zu bebauen. Wir haben bereits 5 Klassenräume und sind dabei, einen großen Sportplatz zu bauen. Wir hoffen, dass wir im Jahr 2018 zwei weitere Klassenzimmer bauen können. Unser Plan ist, so wie die Mittel erlauben, nach und nach die ganze Schule auf dieses neue Gelände umzuziehen.

Die Schüler haben die Möglichkeit, eine gute allgemeine Ausbildung zu erhalten. Wir haben eine auf christlichen Werten basierende Erziehungsgrundlage, wo die Schüler regelmäßig das Evangelium hören und ermutigt werden, dem Herrn Jesus Christus zu dienen. Die Schule hat auch das Ziel, die Ausbildung ihrer Lehrer zu verbessern und Lehrer in Ausbildung zu helfen bei ihrer Qualifikation.

Rock of Life Church, Tugela Ferry

Msinga e.V. unterstützt die Rock of Life Kirche in Tugela Ferry, welche aus ungefähr 20 Gemeinden in Kwa-ZuluNatal und Bezirken in Mpumalanga, besteht. Die Gemeindeglieder sind fast ausschließlich Zulus. Der Leiter des Dachverbandes ist Barney Mabaso, welcher von einem Team, bestehend aus Ältesten und Diakonen, unterstützt wird. Die Leitung der Muttergemeinde in Tugela Ferry, hat er im Jahr 2017 an Bethuel Ngubane abgegeben.

Um die Gemeinde auch geistlich zu fördern kamen seit 2002 Bibelschuldozenten aus Südafrika und der USA, um eine fundierte biblische Lehre zu vermitteln. Einige konnten in diesem Rahmen sogar eine Prüfung ablegen und erhielten so eine Qualifikation in Theologie. So ausgerüstet besuchen Teams oft Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse, um dort vom Evangelium zu erzählen. Die Rock of Life Kirche arbeitet mit Organisationen wie Operation Mobilisation (OM) und verschiedenen Gemeinden aus Johannesburg, Kapstadt, der USA, sowie aus Australien zusammen. Auch Gruppen aus anderen Kirchgemeinden unterstützen die Arbeit durch geplante Einsätze.

Die Gemeinde in Tugela Ferry ist sehr lebendig und evangelistisch aktiv, was viele Menschen aus der Umgebung angezogen hat. Viele Jahre lang haben die Gottesdienstbesucher weite Fußwege auf sich genommen, um am Gottesdienst teilnehmen zu können. Mittlerweile konnten jedoch in Kwa-ZuluNatal und Mpumalanga etwa 20 eigene Gemeinden gegründet werden!

Diese wären in den Msinga-Bezirken rund um Tugela Ferry: Tugela Ferry, Keate´s Drift, Ngcengeni, Parafini, Mahlabatini, Bhubesini, Ntili, Msinga Top (2), Elandskraal und Mahlaba.

In anderen Kwa-ZuluNatal-Bezirken: Pietermaritzburg, Mntunzini, Maphumulo, Howick, Mphophomeni, Ulundi und Ladysmith.

In Mpumalanga: Amersfoort, Driefontein und Malelane.